KLARINETTEN-WETTBEWERB

Sieben Sieger auf einen Streich

Zum ersten mal wurde ein bundesweiter Nachwuchswettbewerb für Musiker des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft im Kloster Haydau ausgetragen. Die sieben Besten erhielten Geldpreise.

ALTMORSCHEN • Zwei Tage lang klopfte das Herz, flogen die Finger über die Klappen der Klarinetten, dann stand das Ergebnis fest. Von den 13 Musikstudenten deutscher Hochschulen hatten sich nach dem ersten Tag sieben für die Endrunde qualifiziert: Sie alle erhielten Geldpreise in unterschiedlicher Höhe - insgesamt 30 000 Mark.

Ausgeschrieben hat den Wettbewerb der Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie mit Sitz in Berlin. Über die Verbindung Ludwig Georg Braun, zugleich Vorstandsvorsitzender der B. Braun AG und Vorsitzender des Förderkreises Kloster Haydau, fand der jährlich ausgetragene Wettbewerb erstmals im Kloster Haydau statt. Und wenn es nach dem Förderkreis geht, soll das kein einmaliges Ereignis gewesen sein.

Geprobt wurde schon Tage vor dem eigentlichen Wettbewerb in den historischen Räumen, bevor es am Donnerstag ernst wurde. Am Freitagabend dann stand das Ergebnis der Jury fest. Prof . Wolfgang Meyer von der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe, Prof. Gerd Starke von der Hochschule für Musik und Theater in München und Hans-Georg Schäfer als Vertreter des Gremiums Musik des Kulturkreises hatten entschieden:

Es gab keinen ersten Preis aber zwei zweite - jeweils 7000 Mark. Darüber freuten sich sichtlich Maxim Wolgin (Lübeck) und Yuga Tagashi (Detmold). Den dritten Preis, 5000 Mark, erhielt Sven Aberle (Karlsruhe). Die drei Preisträger dürfen am 8. Oktober zusammen mit dem Philharmonischen Orchester Halle auftreten. Das Konzert wird dann auf CD aufgenommen, berichtete Wolfgang Meyer.

Die drei Förderpreise, jeweils 3000 Mark, wurden Katharina Meier (Karlsruhe), Dörte Sehrer (Berlin) und Zoltan Kovacs (Freiburg) zuerkannt. 2000 Mark als Instrumentenstipendium gingen an Janis Rudzitis (Karlsruhe).

Am Samstag besuchten alle Teilnehmer des Wettbewerbs das B. Braun-Werk in den Pfieffewiesen. Um 19 Uhr begann in der Klosterkirche das Abschlusskonzert der drei Besten. Unter den Musikstücken war auch jenes Werk für Klarinettensolo von Michael Riessler zu hören, das dieser eigens für den Wettbewerb komponiert hatte. Es war Bestandteil der Prüfung, wobei die Nachwuchsmusiker nicht wussten, wer es komponiert hatte. Jeder der 13 habe es anders gespielt, meinte Meyer.
Mit riesigem Beifall belohnten die etwa 200 Zuhörer die drei Erstplatzierten nach dem gelungenen Konzert in der Klosterkirche.

Der in Russland geborene 22jährige Maxim Wolgin spielte die Premiere Rhapsodie von Claude Debussy, am Flügel begleitet von Saule Tatubaeva .Von Beate Ramisch wurde Yuka Takshi begleitet. Die 24 Jahre alte Japanerin spielte die Sonate fis-Moll Opus 49/2 von Max Reger. Mit der Sonate f-Moll, op.120/1 von Johannes Brahms gewann der 23-jährige Sven Aberle - begleitet von Tatubaeva die Zuhörer. Zwei Soli spielte schließlich noch Maxim Wolgin: das Prelude für Klarinette von Penderecki und Floating/Pulse time von Michael Riessler - eben jenes Stück, das für den Wettbewerb eigens komponiert worden war. Es fordert die Klarinette in ihrer ganzen Vielfalt und verlangt eine enorme Virtuosität.

Ludwig Georg Braun, Vorsitzender des Förderkreises Kloster Haydau lobte das hohe Niveau der jungen Musiker und wies auf die hohen Anforderungen des Wettbewerbs hin.

Eine alles in allem gelungene Veranstaltung mit einem krönenden Abschluss. (bmn)