20. Mai 2001, 17.00 Uhr
Klosterinnenhof

Cornelia Monske

Percussion-Concertant
Gesprächskonzert

CORNELIA MONSKE
Cornelia Monske, in Hannover geboren, wechselte nach langjährigem Violinunterricht zur Percussion. Ihr Studium absolvierte sie bei Siegfried Fink an der Musikhochschule Würzburg (Staatsexamen) und bei Klaus Treßelt an der Musikhochschule Stuttgart (Solistenexamen). Mit einem Jahresstipendium des DAAD studierte sie 1990 bei Keiko Abe an der Toho-Gakuen School of Music in Tokio. Von 1993 bis 1997 erhielt sie eine Marimbaspezialausbildung am Rotterdams Conservatorium in der Meisterklasse von Robert van Sice (Examen).Seit 2000 studiert sie am Conservatoire Strasbourg im Studiengang "Spécialisation Vibraphon", bei Emmanuel Sejouné. Als Stipendiatin des Deutschen Musikrats 1991 wurde sie in die Bundesauswahl "Konzerte Junger Künstler" aufgenommen. Mit der Philharmonia Hungarica unter der Leitung von George Alexander Albrecht spielte sie 1994 in Marl die Uraufführung von Tilo Medek: "Konzert für Schlagzeug und Orchester" und unternahm mit diesem 1995 eine Russlandtournee. Weitere Konzerte mit Orchester gab sie im Schauspielhaus Berlin, der Beethovenhalle Bonn, in der Jahrhunderthalle Hoechst, im Staatstheater Darmstadt und im Rosengarten Mannheim. Soloabende veranstaltete sie in der Alten Oper, Frankfurt, im Staatstheater Darmstadt, ferner in Hamburg, Hannover, Köln, Mannheim, Stuttgart und in München. Verschiedene - teils ihr gewidmete - Kompositionen von Susanne Erding, Violetta Dinescu, Klaus Hashagen, Jan Müller-Wieland, Axel Ruoff und Hans-Joachim Hespos wurden von ihr zur Uraufführung gebracht. Im Sommer 2000 spielte sie bei "Roaring Hoofs Mongolia", dem internationalen Festival of Actual Music and Gobi - Summer - Academie in der Mongolei.
Für den Herbst 2001 liegt eine Einladung zur Uraufführung eines Werkes von Christian Muthspiel `Klangwolke` zur Eröffnung des Linzer Brucknerfestes vor. Sie arbeitete mit den großen deutschen Rundfunk- und Fernsehanstalten zusammen und veröffentlichte 1992 die Solo-CD "Percussion Concertant" mit Werken von Lachenmann, Hashagen, Zivkovic, Miyoshi, Abe und Sueyoshi.


Sensible Rhythmen im Kloster

Bei strahlendem Sonnenschein bot der Kulturring Morschen einen Hörgenuss besonderer Art: Percussion-Concertante, ein Gesprächskonzert mit Schlaginstrumenten im Klosterinnenhof .

ALTMORSCHEN • Geheimnisvoll dunkel schweben die Töne wie aus einer anderen Welt. Der Zauberer Merlin scheint persönlich aus Klangvorhängen im Innenhof des Klosters aufzutauchen. Cornelia Monske, Percussion Künstlerin, beschwor Merlins Auftritt bei ihrem Solokonzert 'Percussion Concertante' am Sonntagnachmittag mit Hilfe ihres Marimbaphones. Percussions, das sind Schlaginstrumente, die sonst oft nur als Orchesterbegleitung zu hören sind. Fünf Gruppen davon gibt es, erklärte Cornelia Monske, und stellte ihrem Publikum einige davon vor. Erstaunliche 14 verschiedene Töne kann man zum Beispiel auf einer kleinen Trommel erzeugen. Sie bewies es in der „Trommel-E suite" von Siegfried Finke. Marimbaphon und Vibraphon gehören zu der Gruppe der Mallet-Instrumente, so genannt wegen des besonderen Schlägels: „Rain Music" von Larry Baker - meditative Klänge erfüllen den Klosterinnenhof. Regentropfen verzaubern die Zuhörer. Der warme, weiche Ton des Marimbaphones trägt die besondere Atmosphäre des Stückes.
Eine poetische Landschaftsmalerei gelingt der Künstlerin mit Edisson Denissows Werk „Schwarze Wolken" - Klänge schieben sich übereinander wie Gewitterwolken. Blitze, Wind über einem Kornfeld und die Ruhe nach dem Sturm, die Bilder entstehen aus den Tönen des Vibraphons, obwohl doch eigentlich die Veranstaltung bei strahlendem Sonnenschein stattfand.
Cornelia Monske teilt ihre Begeisterung für die Klangwelt der Percussions auch mit ihren Zuhörern. Immer wieder erklärt sie die Besonderheit der Instrumente. Als Höhepunkt führt sie ihr „Set Up" vor - eine besondere Zusammenstellung verschiedener Schlaginstrumente speziell für ein Stück. Axel Ruoff ist der Komponist des Stückes, bei dem Bongos, kleine Trommeln, mit Fell bespannte Abflussrohre, chinesische Becken, Holzblocktrommeln, gestimmte Kuhglocken, ein Tamtam und sechs Gongs kombiniert werden. Temperamentvoll erklärt die Künstlerin die vielen Instrumente und die Geschichte des Musikstückes. Und dann besteht der Innenhof des Klosters nur noch aus Tönen. „Schleift mich durch Lüfte ..." heißt das Stück: Atemlos jagt Ariel durch den Raum und kommt erst am Ende im Klang des großen Tamtams zur Ruhe.
Lotte Schüler

Vibraphon