Dienstag, 26. August, 20:00 Uhr / Morschen-Altmorschen, Kloster Haydau, Scheune WILHELM BUSCH Kurzbeschreibung "Die Fromme Helene" von Wilhelm Busch. von und mit der Schauspielerin Verena Plangger Eintrittspreise: A: 15 Euro Vorverkaufsstellen: Kassel Kultursommer Nordhessen Heinrich-Schütz-Allee 33 Tel. 0561-98839399 HNA Kartenservice Melsungen |
WILHELM BUSCH DIE FROMME HELENE Bilder von der gut besuchten Veranstaltung im Kloster-Innenhof | ||
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Kecke Helene im Kloster Verena Plangger spielte Buschs Fromme Helene" MORSCHEN. Als Comic der Biedermeierzeit hat Wilhelm Busch die Geschichte der frommen Helene 1872 gezeichnet und gedichtet. Und
Doch während beim Lesen der Geschichte die ausdrucksstarken Zeichnungen in den Vordergrund rücken, erlebten die Besucher der Kultursommer-Veranstaltung am Dienstagabend eine quicklebendige kecke Helene auf der Bühne. Und die Ironie, der Witz und die Farbigkeit der Sprache Buschs kamen dabei besonders gut zur Geltung. Verena Plangger, Schauspielerin aus Kassel, erschuf eine Helene, deren Aufmüpfigkeit gegen das biedermeierliche Bürgertum für immer neue Heiterkeit sorgte. Das Publikum erlebte begeistert, wie Onkel Nolte mit dem zugenähten Ärmel seines Nachthemdes kämpft. Später wandelt sich Helene alias Verena Plangger dann zu einer koketten jungen Dame, Buschbohnen und bürgerlicher Lebensstil die mit Vetter Franz Buschbohnen pflückt - und mehr. Und schließlich unterwlrft sie sich selbst dem bürgerlichen Ideal einer Zweckheirat. Aber natürlich lässt Helene auch als ehrbare Madame Schmöck nicht ihre Streiche. Immer unter dem Deckmantel von Wohlanständigkeit begibt sie sich auf eine Pilgerfahrt, was erneut für Heiterkeit beim Publikum sorgt. Denn Vetter Franz ist mit von der Partie, und die Künstlerin führt auf der Bühne plastisch vor, wie auch ein frommer Pilgerzug seine besonderen Reize haben kann. Dabei unterstreichen Verena Planggers Gestik und Mimik jene Ironie, mit der Wilhelm Busch das bigotte Verhalten seiner Zeitgenossen karikierte. Sie schlüpft scheinbar mühelos in die Rollen der frömmelnden Tante, des selbstgerechten Onkels oder des phlegmatischen Gatten Schmöck. Doch unübertroffen bleibt ihre Interpretation der lebenslustigen und unverbesserlich liederlichen Helene, die am Ende selbst der falschen Frömmelein verfällt - und nicht nur dieser. Wer Sorgen hat, hat auch Likör" - diese Moral wird beim Urheber des Zitates zum Auslöser des fatalen Endes von Helene. Sie verbrennt, als sie torkelnd die Petroleumlampe umstößt. Hier sieht man ihre Trümmer rauchen, der Rest ist nicht mehr zu gebrauchen." (ZLL) | ||