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Große Solokonzerte des Barock
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Programm J.S. Bach (1685-1750) Concerto F-Dur für Oboe, Streicher und B.c. (arrangiert aus den Kantaten Nr. 169 und Nr. 49 von Hermann Töttcher und Gottfried Müller) Solist: Eduard Wesly - Allegro - Siciliano (Alt-Arie aus der Kantate Nr. 169):
- Allegro Brandenburgisches Konzert Nr. 5 BWV 1050 Solisten: - Allegro - Affettuoso - Allegro + + + PAUSE + + +
Solist: Joszef Lendvai Der Frühling (La Primavera) - Allegro
- Largo e pianissimo
- Allegro
Der Sommer (L 'Estate) - Allegro
- Adagio
- Presto
Der Herbst (L 'Autunno) - Allegro
- Adagio molto
- Allegro
Der Winter (L 'Inverno) - Allegro non molto
- Largo - Allegro
In der Pause bieten wir Sekt und leckere Häppchen an. |
Joszef Lendvai (Violine) wurde in Budapest geboren. Mit fünf Jahren erhielt er seinen ersten Geigenunterricht. Er studierte bei Ida Händel, Rugero Ricci und Yehudi Menuhin. Internationale Konzerttätigkeiten führten Joszef Lendvai u.a. nach Salzburg, London und New York, wo er mit bekannten Dirigenten wie Simon Rattle und Justus Frantz spielte. Er erhielt diverse internationale Preise und ist erster Konzertmeister der Philharmonie der Nationen unter der Leitung von Justus Frantz. Mit diesem Orchester spielte er eine CD mit romantischen Violinkonzerten ein. Raimund Wartenberg (Violine) studierte in Detmold und zusätzlich Barockvioline bei Prof. Rainer Kussmaul. Er war viele Jahre Mitglied des European Community Chamber Orchestra. Konzert-Tourneen führten Raimund Wartenberg durch Europa, Südamerika und Asien. Er ist Dozent für Violine an der Akademie Hamburg und Konzertmeister der Rotenburger Kammerphilharmonie. Karen Hamann (Flöte) studierte in Karlsruhe und Köln und absolvierte anschließend ein Aufbaustudium für Alte Musik in Frankfurt am Main. Sie ist ehemaliges Mitglied der Jungen deutschen Philharmonie und war zwischen 1994 und 1996 Soloflötistin der Heidelberger Symphoniker. Karen Hamann ist als freischaffende Musikerin tätig und ist eine gefragte Kamrnermusikpartnerin mit reger Konzertverpflichtung. Eduard Wesly (Oboe) absolvierteseinStudium in Amsterdam. Wertvolle Erfahrungen sammelte er als Mitglied der English Barock Soloists unter J.E. Gardiner und bei Musisa Antiqua Köln unter Reinhard Goebel. Eduard Wesly ist Mitglied des Orchestra Libera Classico in Tokio, des Arte Die Sunoatori Polen und der Rotenburger Kammerphilharmonie. Eva Gerlach (Leitung und Cembalo) in Wolfhagen geboren, begann im Alter von 12 Jahren ihre kirchenmusikalische Ausbildung an der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte" in Schlüchtern, die sie mit der C-Prüfung zur Organistin und Chorleiterin 1981 abschloss. 1985 begann sie ihr Kirchenmusik- und Klavierstudium bei Prof. Weinberger und Johannes Jensen an der Musikhochschule in Detmold. Seit 1986 konzertiert sie sehr rege als Solistin, Liedbegleiterin und Kammermusikpartnerin. 1991 wurde sie Leiterin der Kantorei der Stiftskirche Rotenburg; 1999 übernahm sie die Leitung der Melsunger Musikantengilde. Beide Chöre führen regelmäßig große oratorische Werke auf, die von der Rotenburger Kammerphilharmonie begleitet werden, einem professionellen Orchester, das Eva Gerlach 1995 gründete. 1998 wurde ihr auf Grund ihres Engagements der Titel Kantorin" verliehen. Die Rotenburger Kammerphilharmonie wurde im Herbst 1995 von Eva Gerlach gegründet. Sie verwirklichte damit einen alten Musikertraum: die Mitglieder des Orchesters sind Freunde, Kammermusikpartner und ehemalige Kommilitonen, die Werke auf hohem Niveau zur Aufführung bringen, welche nicht von einer übergeordneten Orchesterleitung angeordnet, sondern nach demokratischen Prinzipien von den Spielern selbst ausgewählt werden - eine Garantie für einen sich durch wahrnehmbare Spielfreude auszeichnenden lebendigen Musizierstil. Mittlerweile besteht die RKP aus ca. 50 jungen Profimusikern aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland |
Das Konzert
Der Innenhof füllt sich... |
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... aber es ziehen dunkle Wolken auf... |
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..die die Musiker zwingen, ihr Können in der Kirche vorzutragen.. |
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... an die 250 begeisterte Zuhörer belohnen zum Schluss die Künstler mit anhaltendem stürmischen Beifall... |
In der Pause und nach dem Konzert Gespräche im Innenhof. |
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Trunkenheit und Traum |
Rotenburger Kammerphilharmonie im Kloster Von Peter Haischer ALTMORSCHEN. Kurz vor Konzertbeginn spielte der Regen die erste Geige. Denn seinetwegen musste das Konzert vom Innenhof des Klosters Haydau in die Kirche verlegt werden. Die Rotenburger Kammerphilharmonie" begann mit J. S. Bachs Oboenkonzert F-Dur. Solist war Eduard Wesly aus Amsterdam, der seine moderne Vollautomatik-Oboe zur Barockoboe umfunktionierte . Statt auf Vibrato und Linie setzte er ganz auf Schwelltöne, spitze Dynamik und Verzierungen. Sogar der langsame Satz war fahrig und unruhig. Über harmonische Reichtümer wurde hinweggespielt. Um es auf eine knappe Formel zu bringen: Wesly bot Manier statt Stil. Ganz anders das 5. Brandenburgische Konzert. Das Solistentrio aus Flöte (Karen Hamann), Violine (Raimund Wartenberg) und Cembalo (Eva Gerlach) war perfekt aufeinander abgestimmt. Ensemble und Solisten fanden zu einheitlichem Klang. Die hochvirtuose Kadenz im ersten Satz perlte Eva Gerlach elegant von den Fingern. Eine makellose Interpretation. Den barocken Evergreen gab's nach der Pause. Solist in Vivaldis Vier Jahreszeiten" war Joszef Lendvai aus Budapest, der kurzfristig für Razvan Hamza eingesprungen war. Zwar macht das kaufhaustaugliche Werk mittlerweile fast jeden Konzertbesucher fürchten. Doch der musikantische Zugriff von Solist und Ensemble verwandelte den abgenutzten Jahreszeitenzyklus in ein Feuerwerk genialer Einfälle. Die Musik wirkte dank des überlegenen Solisten improvisiert, unmittelbar, natürlich. Im Sommer" entfesselte er gar dämonische Kräfte - das Sommergewitter brach herein mit der Wucht eines Erdbebens. Der Herbst" schwankte zwischen Trunkenheit und Traum. So wurde der Geigenbogen zum Zauberstab: Es war, als erweckte Magie die steinernen Figuren eines Gartens zu pulsierendem Leben (Die in Vivaldis Programm gebannten Bilder erweckte Lendvais Magie zu pulsierendem Leben). Der abschliessende Sturm allerdings war nicht von Vivaldi. Verursacht hatte ihn ein vor Begeisterung tobendes Publikum. |