Abschlusskonzert des diesjährigen Musikwettbewerbes in der Klosterkirche
Fach Violincello
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Cellospiel der Wettbewerbs-Sieger Die Besten eines Violoncellowettbewerbes stellen sich bei Konzert in Klosterkirche Haydau vor ALTMORSCHEN. Drei Tage lang haben sie Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Die besten Drei des Violoncellowettbewerbes werden am Samstag, 24. Mai, ab 19 Uhr in einem Abschlusskonzert in der Klosterkirche Altmorschen zu hören sein. Suite von Bach und ein Werk aus der Romantik Preisträgerkonzert zur Jahrestagung des Kulturkreises von 3. bis 5. Oktober in Potsdam. Zwei Durchgänge haben die Musikerinnen und Musiker zu absolvieren. Gefordert werden eine Suite für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach, daneben wahlweise ein Werk aus der Romantik, beispielsweise von Schubert, Schumann, Brahms, ein Werk aus dem 20. oder 21. Jahrhundert oder auch ein Konzert für Violoncello. Im zweiten Durchgang des Wettbewerbs präsentieren die Wettbewerbsteilnehmer ein Werk von Luigi Boccerini und eine Sonate von Ludwig van Beethoven. Das Programm des Abschlusskonzertes steht noch nicht fest. Eines aber ist sicher die drei Preisträger werden einen Teil der Stücke spielen, die im Wettbewerb gefordert waren. Zum dritten Mal wird in Altmorschen vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft solch ein hochrangiger Wettbewerb ausgerichtet, berichtet Becker-Puhl. In den Vorjahren waren Trompete- und Klarinetten-Wettbewerbe ausgeschrieben, nächstes Jahr steht der Leistungsvergleich unter dem Motto Gesang. Die Preisträger haben eine große Karriere vor sich, betont die Sprecherin des Kulturrings, und verweist auf Preisträger aus den Vorjahren, die sich mittlerweile auf internationalem Parkett bewegen. Eine tolle Möglichkeit, junge Talente zu hören", beschreibt sie das Konzert: Da die jungen Musikerinnen und Musiker noch studieren, könnte deren Spiel sonst nicht genossen werden: Die jüngste Musikerin, die bei dem Wettbewerb antritt, ist erst 16 Jahre alt. Marie Elisabeth Hecker aus Kirchberg begann mit fünf Jahren 16-jährige Jungstudentin jüngste Teilnehmerin mit Cellounterricht und stammt aus einer sehr musikalischen Zwickauer Familie. Ihr Lehrer ist Prof. Bruns, Dresden. Den vorigen Bundeswettbewerb Jugend musiziert" hat Hecker mit der Höchstwertung von 25 Punkten gewonnen. Keiner ihrer Konkurrenten ist - gemäß der Teilnahmebedingungen - älter als 26 Jahre. Nach dem Konzert in der Klosterkirche lädt der Förderverein Kloster Haydau zu einem Imbiss ins Kloster ein. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. (ALE) |
Es gab eine 1. Siegerin und zwei 2. Platzierungen 1. Sieger Marie-Elisabeth Hecker 2. Sieger Claudius Popp 2. Sieger Mischa Meyer |
PROGRAMM des Abschlusskonzertes der Sieger/innen. Johann Sebastian Bach (1685-1750) Suite Nr. 3 C-Dur BWV 1009 Prélude - Allemande - Courante - Sarabande - Bouree I+II - Gigue Mischa Meyer, Violoncello Luigi Boccherini (1743 - 1805) Konzert Nr. 5 D-Dur G 478 Allegro - Adagio - Allegro Claudius Popp, Violoncello Iris Richter, Klavier Franz Schubert (1797 - 1828) Sonate für Arpeggione und Klavier D 821 posth. Allegro moderato - Adagio - Allegretto Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello Martin Hecker, Klavier |
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Voller Emotion Cellowettbewerb im Kloster Haydau Von Georg Pepl ALTMORSCHEN. Krise der Klassik? Es mag Probleme bei der Akzeptanz von klassischer Musik geben, positiver aber sieht es beim musikalischen Nachwuchs aus. Viele junge Musiker erreichen heute ein Niveau, wie es vor hundert Jahren nicht einmal gefeierte Virtuosen hatten. Beim Musikwettbewerb im Kloster Haydau prämierte eine Fachjury drei dieser Höchstbegabten. Zum dritten Mal fand hier der vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft ausgeschriebene Wettbewerb statt, diesmal mit jungen Cellisten. Beim Abschlusskonzert waren zunächst die beiden zweiten Preisträger an der Reihe: Mischa Meyer, Sohn des bekannten Klarinettisten Wolfgang Meyer, bot mit der dritten Solosuite C-Dur ein federleichtes, tänzerisch-ausschwingendes Bachspiel. Claudius Popp meisterte die Bravourstellen im fünften Konzert von Luigi Boccherini delikat und ließ im langsamen Adagio sein Guarneri-Cello zärtlich sprechen. Die Sensation kam aber danach. Bemerkenswert bereits, dass die Jüngste von 29 Teilnehmern den ersten Preis erhielt - Marie-Elisabeth Hecker, 16-jährige Gymnasiastin aus Zwickau. Als vollkommen richtig und natürlich" bezeichnete Jury-Mitglied Prof. Claus Kanngießer ihr Musizieren. Kein Detail wirkt da bloß eintrainiert. Mehr noch: Hecker gab Franz Schuberts Arpeggione-Sonate" eine geradezu bestürzende emotionale Dringlichkeit. Spannte einen gewaltigen Bogen, machte aus dem oft als liebenswürdig-melancholisch apostrophierten Stück ein packendes Drama. Auch die spielerischen Stellen waren von einer typisch Schubert'schen Traurigkeit umschattet, und alleine in die beiden Schlussakkorde legte Hecker eine ganze Welt von Auflehnung und Resignation. Marie-Elisabeth Hecker - ein Name, den sich Klassikfreunde merken sollten. |