3. - 9. September 04 • Kloster Haydau • Westflügel
Frauen zeigen Form und Farbe

Inge Harning, Elfgard Bott und Ulrike Hawelka stellen im Kloster Haydau aus

ALTMORSCHEN. Drei Frauen stellen aus: „Farbe und Form" heißt die Ausstellung die am Freitag, 3. September, im Kloster Haydau, Altmorschen, um 19 Uhr mit einer Vernissage eröffnet wird. Sie ist dort zu sehen bis zum 9. September.
Schon vor zwei Jahren haben drei Künstlerinnen aus der Region im Kloster unter diesem Obertitel ausgestellt heißt es in einer Pressemitteilung des Kulturrings Morschen, der Veranstalter ist.
Dieses Jahr ist die personelle Zusammensetzung verändert: Neu im Team ist Inge Harning.


Schrott und Keramik


Elfgard Bott und Ulrike Hawelka gehörten ihm schon vor zwei Jahren an.
Elfgard Bott, die vor zwei Jahren ihre Radierungen vorgestellt hatte, zeigt dieses Jahr hauptsächlich Skulpturen für den Außenbereich. Materialien für diese Arbeiten sind Metall - bevorzugt Schrott kombiniert mit Keramik.


Skulpturen im Innenhof


Sie wird mit ihren Skulpturen den Innenhof bestücken. Was sie zeigt, ist für den Garten gedacht, das Spiel mit Licht und Schatten. Dort sollen sie verwittern, der Ton eine moosig grüne Patina ansetzen. „Noch mehr Rost ansetzen",


Spannung durch Gemeinschaftsarbeit

sagt sie über ihre Objekte aus Keramik und Metall, „vielleicht
Gemeinsame Sache: Raku-Keramik von Ulrike Hawelka (links) steht in einer Ausstellung im Kloster Haydau im Dialog mit Objekten aus Keramik und Metall von Elfgard Bott (rechts). Kontraste setzt Malerei - abstrakte Bilder von Inge Harning. Im Vordergrund eine Skulptur von Elfgard Bott: Original aus Metall ist das zermatschte Stück T-Träger (links), rechts ein Stück intakter Träger - aus Keramik, blau glasiert.
FOTO: LACHE-ELSEN/ZAL
von der Natur ein bisschen umrankt werden".
"Das schöne an dem Gemein-schaftswerk ist, dass Spannung zwischen den Werken entsteht", sagt Elfgard Bott über die gemeinsame Ausstellung der drei Frauen.
Inge Harning die vielen Melsungern bekannt ist durch ihre Aquarelle stellt erstmals ihre abstrakten Bilder aus. Die Palette ihrer Techniken ist groß: Aquarell, Acryl, Gouache, Pastell, Ölkreide und oft auch Kombina-tionen. Ob Architektur, Kostüme schneidern, Plakate gestalten, Keramiken, Marionetten bauen oder Steine bemalen - Inge Harning steht für eine produktive Frau, die in vielen Disziplinen kreatives Talent beweist. Mit den Einzelteilen von alten Weckern gestaltete sie einst eine skurrile Ausstellung. In der Malerei hat sie ihre Passion gefunden. Und auch die verändert sich: Die gegenständliche ist der abstrakten Malerei gewichen, "Das ist viel spannender", sagt sie.
Ulrike Hawelka stellt neue Keramiken in Raku-Technik (siehe Artikel) aus, sowohl Schalen als auch Skulpturen. (RED/ ZAL)

Öffnungszeiten derAusstellung im Kloster: Samstag, 4. September und Sonntag, 5. September, von 11 bis 17 Uhr. Montag, 6. September, bis Donnerstag, 9. September, von 17 bis 19 Uhr.

Feuer und Flamme für den Raku-Brand

SCHNELLRODE / ALTMORSCHEN.
Die Raku-Geschichte finde ich unheimlich spannend", beschreibt Elfgard Bott das besondere Verfahren, Keramik zu bearbeiten. Denn: "Ob dle Stücke den Temperaturschock aushalten, erfordert eine hohe Konzentration", sagt die Schnellröderin Ulrike Hawelka.
Beim Raku-Brand werden die glasierten Keramiken bei 1000 Grad aus dem Brennofen geholt und in Sägemehl reduziert. Diese, den Japanern abgeschaute Technik, lässt sich nur im Freien machen, erklärt Raku-Lehrerin Ulrike Hawelka aus Schnellrode. Und: "Man muss schnell arbeiten."
Mit der Zange werden die Keramiken im Sägemehl geschmaucht. Flammen und Qualm sind Begleiter des Raku-Brandes, bei dem die Rissbildung gewollt ist.
Durch das Feuer zieht Rauch in die Risse, die sich dadurch schwarz färben. "Beim Raku-Brand hat jeder seinen Platz", beschreibt Ulrike Hawelka die Technik, die Disziplin erfordert.
Die lohnt sich: "Das Feuer, der Zauber der entstandenen Oberflächen, das Farbenspiel, die Zufälligkeiten, Risse und vor allen Dingen die Lebendigkeit des Prozesses sind immer wieder eine Faszination. " (ZAL)

ELFGARD BOTT, 56, studierte Kunst in Münster und unterrichtet das Fach als
Lehrerin der Georg-August-Zinn-Schule in Morschen. In ihrer Werkstatt steht auch eine Druckpresse für Radierungen; zur Keramik brachte sie Ulrike Hawelka. Selbst bezeichnet sich die Melsungerin als Sammlerin, die auf Schrottplätzen das Material für ihre Kunstwerke findet.
Vieles liegt in ihrer Garage, die Zeit bringt Inspiration.
Dafür hat sie das Schweißen und professionelle Bearbeitung von Metall gelernt.
Elfgard Bott arbeitet künstlerisch auch mit Ulrike Hawelka zusammen. (ZAL)
ULRIKE HAWELKA, 47, lebt in Spangenberg-Schnellrode. Seit 15 Jahren arbeitet die gebürtige Allgäuerin mit Ton. Seit fünf Jahren gibt die Heilpädagogin Rakukurse in ihrer Keramik-Werkstatt in Schnellrode. Sie beteiligte sich an Ausstellungen in der Eifel, Hofgeismar, Homberg, Melsungen, im Kloster Haydau ("Balance" und "Dialog Keramik und Radierung") und war Kuratorin des Kunstpfades Ars Natura. "Gesichter" und "Wegweisheiten" nannte sie die Werke für die Kunstpfade am Heiligenberg und im Melsunger Stadtwald. (ZAL)
INGE HARNING, 65, pensionierte Lehrerin, war stets mit der Kunst befasst. Ende der 80er Jahre nahm sie Unterricht bei Lutz Lobert in der Malerei und fand darin ihr Metier. Regelmäßiger Unterricht bei Manuel Schauer in Kassel und Kurse bei Künstlern in Münster undd Wetzlar geben ihr neue Impulse. Ein Teil ihrer Bilder ist in öffentlichen Räumen zu sehen: im Krankenhaus Melsungen, in der Brückenbuchhandlung in Melsungen und einem Friseursalon in Ostheim. Bei der Melsunger Tourist-Info sind Postkarten mit Motiven ihrer Bilder erhältlich. (ZAL)
Einige Bilder von der Vernissage:

Inge Harning, Elfgard Bott und Ulrike Hawelka

Dorothea Becker-Puhl begrüßt die zahlreichen Gäste

Dieter Happel (rechts) hält die Laudatio

Der Guitarrist .... untermalt mit seiner Musik die Eröffnung.

Die Ausstellung findet im Westflügel und Klosterinnenhof statt.