Autorenlesung im Kloster Haydau mit Henning Pawel

Freitag, 5.03.04 um 19.00 Uhr im Kloster • Eintritt 5 Euro

Dem Kulturring im Förderverein Kloster Haydau ist es gelungen, den bekannten Autor Henning Pawel wieder für eine Lesung im Kloster Haydau zu gewinnen und startet damit die diesjährige Veranstaltungsreihe im Kloster.
Henning Pawel, der bereits vor zwei Jahren in der Vorweihnachtszeit sowohl seine jugendlichen Zuhörer der Georg-August-Zinn-Schule am Vormittag u.a. mit „Joschkas Hund“, seinem ersten Buch, und dem „Geheimnis der Satanseiche“, wie auch die Erwachsenen am Abend mit seiner Lesung aus „Heiligabend im Himmel“ und aus „Pawels Kolumne“ begeisterte, kommt am Freitag den 5. März 2004 wieder nach Altmorschen.

Am Vormittag wird er wieder für Schülerinnen und Schüler der Grundschule und der Förderstufe lesen. Die Lesung für Erwachsene und Jugendliche am Abend beginnt um 19 Uhr im Kloster Haydau. Henning Pawel, der wie er sagte gerne nach Altmorschen kommt, wird an diesem Abend wahrscheinlich u.a. aus seinem Buch „Zwei Romeos für Julia“ und aus dem Manuskript „Miriam – Sternenkind“, das bei Bertelsmann erscheinen wird, lesen. Wer Henning Pawel kennt, weiß, dass man einen unterhaltsamen Abend erwarten darf, der den kleinen Unkostenbeitrag von 5 Euro vergessen lässt.

Henning Pawel wurde 1944 in Mecklenburg in einer deutsch-jüdischen Familie geboren und verbrachte seine durch das Schicksal seiner Familie geprägte Kindheit und seine Jugend in Thüringen. 1964 machte er sein Abitur, absolvierte eine Ausbildung als Repro-Fotograf und studierte dann Jura und Kulturwissenschaften. 1969 bis 1974 war er als Journalist im kulturellen Bereich tätig und wurde dann 1974 –1983 Stadtbezirksrat für Kultur in Erfurt. Seit 1983 ist er als freier Autor tätig und war 1989 bis 1992 Vorsitzender des Thüringer Schriftstellerverbandes und der Literarischen Gesellschaft Thüringens.

Er schrieb Hörspiele, Texte für Kabarett, Kindertheaterstücke und seit 1991 erschienen von Henning Pawel zahlreiche Bücher, insbesondere auch für Kinder und Jugendliche. Zu seinen bekannten Werken zählen „Joschkas Hund“, sein erstes Buch, „Heiligabend im Himmel“, „Geheimnis der Satanseiche“, „Verbotener Sommer“, „Pfau, Schwein. Ziege, Hund, dicke Freundschaft macht gesund“, „Gut dass es Saly gibt“ und viele andere.

In vielen seiner humorvollen aber auch ernsten Erzählungen spiegelt sich seine Liebe zu Tieren, macht er Probleme der Minderheiten unserer Gesellschaft bewusst und ruft uns das Schicksal seiner eigenen Familie und der vielen jüdischen Mitbürger während der Zeit des Nationalsozialismus in das Bewusstsein.

„Henning Pawel ist eine Entdeckung und sein Verlag um ihn zu beneiden“, schrieb die „Zeit“.
Viele Leserinnen und Leser des Kreises Hersfeld-Rotenburg dürften bereits Henning Pawel entdeckt haben, denn er war viele Jahre lang als Autor Gast bei den Osthessischen Jugendbuchwochen und hat in zahlreichen Schulen seine jugendlichen Zuhörer durch seine Lesungen und persönlichen Erzählungen begeistert.

Der Kulturring Morschen lädt auch Sie ein, Henning Pawel als Autor zu entdecken.

... und am Abend die Lesung...

...und am Ende ein strahlender Henning Pawel.

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Augenblicke von Lebenswegen

Autorenlesung im Kloster Haydau mit dem Schriftsteller Henning Pawel

Von Lisa Völske

ALTMORSCHEN. Als Einstieg wählte Henning Pawel eine seiner ernsteren Geschichten: „Das U-Boot" aus dem Roman „Mädchen sind stärker". Diese Geschichte, die gleichzeitig die Vorlage zu seinem neuen Buch „Miriams Sternenkind" darstellt dreht sich um die Problematik der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus.

Spannt einen Faden von der Tragödie zur Komödie:
Der Schriftsteller Henning Pawel las in Altmorschen aus seinen Publikationen. (Foto: Völske)

Mit einer Autorenlesung startete die neue Veranstaltungsreihe im Kloster Kloster Haydau, die der Kulturring des Fördervereins des Klosters organisiert. Im Mittelpunkt von Pawels Erzählung am Freitag stand eine junge Jüdin namens Miriam, die während eines Bombenangriffs der Amerikaner mit ihrem Baby Max untertaucht. Dabei arbeitet der Autor geschickt historische Informationen in den Mutter-Sohn-Dialog ein.

Pawel erklärte, dass er diesen Text für den Einstieg seiner Lesungen aussuchte, „um dem Vergessen vorzubeugen". Im Herbst erscheint sein neues Buch „Miriams Sternenkind" beim Bertelsmann Verlag, das die Zeit des Nationalsozialismus aus jüdischer Sicht thematisiert. Henning Pawel stammt selbst aus einer deutsch-jüdischen Familie und ließ autobiografische Inhalte in seinen neuen Roman mit einfließen.

Nach diesem ernsten Beginn las Pawel Ausschnitte aus seinem Buch „Zwei Romeos für Julia" (ISBN 3-522-17620-0, Thienemann).
Diese witzige Liebesgeschichte ist sehr erheiternd und mit viel trockenem Humor geschrieben. Es « handelt sich um zwei siebzehnjährige Mädchen, die eng befreundet sind und auf


Geschichten mit ernsten
und heiteren Charakter


unterschiedliche Weise die ersten Erfahrungen in Sachen Liebe und Sex sammeln. Als weiteren Ohrenschmaus setzte Henning Pawel seinen Zuhörern Teile seines Kinderbuches „Saly und das Geheimnis der schwarzfahrenden Katze" (ISBN 3-522-17515-8,Thienemann) vor.

Dieses Buch zeichnet sich besonders durch gelungene urkomische Wortspiele aus. Hier sucht zum Beispiel ein kleiner Junge namens Othello mit allen Mitteln nach seiner Zündung - wo er doch ein Spätzünder ist. In einer anschließenden Diskussion erklärte der Autor, warum seine Kinderbücher auch den Erwachsenen gefallen: Jede Geschichte kann ernst oder heiter aufgefasst werden, und bedient so die Interessen der Erwachsenen gleichermaßen wie die der Kinder. (BF)