RÜCKBLICKE – AUGENBLICKE – EINBLICKE


Kurztext zur Person und den Werken von Sigrid Paul

Schon während meiner Gymnasialzeit in Melsungen war ich besonders interessiert am Fach Kunst. Mein Kunsterzieher Herr Bethge schlug mir das Studium der Kunsterziehung an der „Hochschule für Bildende Künste“ in Kassel vor, das ich dort in 1963 antrat.

Nach einer Auszeit für die Familie beendete ich mein Studium an der Gesamthochschule in Kassel im Jahre 1975.

Bis 2004 war ich als Lehrerin an der Grundschule in Gensungen tätig.
Das Fach Kunst war auch dort einer meiner Schwerpunkte. Bis zu meiner Pensionierung in 2004 arbeitete ich immer auch künstlerisch, sowohl privat, als auch in Lehrgängen für Malerei und Bildhauerei.


In meinen Bildern verwandele ich die erlebte Wirklichkeit durch das Hinzufügen von Details bzw. der Reduktion von Elementen in eine neue Wirklichkeit.
Ich sehe z.B. Menschen in ihrer Umgebung, in ihrem Tun und versuche zu visualisieren, was an Faszination in mir zurück bleibt. Die Motive dazu finde ich häufig während meiner zahlreichen Reisen mit meinem Mann ins nahe und ferne Ausland.
Aber auch ganz alltägliche Dinge können Gegenstand eines Bildes sein.

Für die Skulpturen lasse ich das Material ( Holz oder Stein ) sprechen und mich davon inspirieren.
Die Tonskulpturen baue ich auf und bearbeite sie mit einem Modellierholz.

Dorothea Anis
Liegnitzer Str. 5
34212 Melsungen
Tel. 05661 / 4525

Gefäßkeramik und Objekte

Für meine Gefäße verarbeite ich den Ton in der Aufbautechnik. Darunter versteht man das freie Verarbeiten größerer Mengen schamottierten Tons ohne Zuhilfenahme aufwendiger Geräte und Maschinen..

Während auf der Töpferscheibe schnell und spontan gearbeitet werden kann, braucht der Baukeramiker bei der Umsetzung seiner Ideen ausgiebige Vorbereitung und Planung.
Ich stelle für meine Gefäßformen Tonplatten her, die ich entweder im feuchten oder im lederharten, d. h. im vorgetrockneten Zustand zusammenbaue. In meinen Grundformen bevorzuge ich klare und geometrische Linien wie Dreiecke, Quadrate, Rechtecke und Kreise, die ich immer wieder variiere.

Die Ideen für meine Keramikobjekte entnehme ich der Natur.

Durch das Material Ton ist es mir möglich, sie in ihrer Ursprünglichkeit darzustellen. Dabei arbeite ich aus dem vollen Tonstrang heraus. Der Ton wird geformt, bearbeitet und geschliffen, bis alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, die der Ton mir bietet.
Da ich sehr stark schamottierte Massen für meine Arbeiten verwende, versuche ich in der Oberflächengestaltung das Material zu betonen und durch sich selbst wirken zu lassen. Durch Einfärben mit Glasuren, Oxiden und Farbkörpern soll die strukturelle Wirkung bei meinen Schalen, Gefäßformen und Kleinplastiken noch verstärkt werden und einen spannungsreichen Kontrast zur Form bilden. Meine schlichten und geradlinigen Formen sollen den Ausdruck des Materials unterstützen. Die Schwere und Erdverbundenheit des Tons offenbart sich besonders schön in den rauhen Oberflächen des grob schamottierten Tons und in den großflächigen Wänden meiner robusten Gefäße, Teller und Bodenvasen.


1947 Geboren in Bad Hersfeld
1973 Beginn der Beschäftigung mit Keramik
1979 Beginn der Mitarbeit in einer Keramikwerkstatt
im Schwalm-Eder-Kreis
Beteiligung an Gruppenausstellungen
Seit 1987 Eigene Werkstatt
Kurse für die VHS des Schwalm-Eder-Kreises in Melsungen sowie für den Fremdenverkehrsverein
1987 – 1991 Eigene Werkstattausstellungen
1988 – 1989 Beteiligung an den „Melsungen Kunsttagen“
1989 - 1992 Gaststudium an der Gesamthochschule Kassel im FB Kunst-Baukeramik
1989 Ausstellung in der Kreissparkasse Schwalm-Eder in Melsungen
1989 Beteiligung an der Ausstellung „Kunst und Kunsthandwerk“ im
ehemaligen Forsthaus in Eubach (Schwalm-Eder-Kreis)
1991 Beteiligung an der Ausstellung „Form-Farbe-Experiment“
(Arbeiten aus der Werkstatt Baukeramik der Gesamthochschule Kassel) im Museum der Stadt Bad Hersfeld
1992 Ausstellung „Skulpturen in Ton“ in der Betriebskrankenkasse der Firma B. Braun Melsungen AG
1992 Ausstellung in der Galerie Heini Weber, Melsungen
1994 Ausstellung im Melsunger Heimatmuseum
1995 Ausstellung in der Galerie Jutta Ordemann, Schwalmstadt-Ziegenhain
1996 Ausstellung in Flonheim (Weinwanderwoche)

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Vernissge am Freitag, 27. März 2009

Dorothea Becker-Puhl (Kulturring Morschen) begrüßte die zur Vernissage erschienen Gäste und
Prof. Dr. Hartmut Willand hielt die Laudatio und besprach exemplarisch einige Werke der Künstlerinnen
Sigrid Paul (links) und Dorothea Anis (rechts).