auf Initiative von Daniel Barenboim wurde im Jahr 2005 der Musikkindergarten Berlin gegründet. Dessen Idee ist nicht das Heranziehen von musikalischen Wunderkindern oder Instrumentalsolisten, sondern die frühkindliche Erziehung und Bildung durch die Musik. Im Vordergrund stehen das Entwickeln der Sinne, die Schulung der Wahrnehmung im frühkindlichen Alter und die bestmögliche Förderung der angelegten Fähigkeiten eines jeden Kindes. Ohne Wahrnehmung macht der Mensch keine Erfahrungen, ohne Erfahrungen erwirbt er kein Wissen. Wahrnehmung ist somit die Grundlage von Bildung. Singen- und Hören-Lernen dienen der Sprachentwicklung. Musik, Rhythmus und Bewegung unterstützen die Motorik. Eigenes Singen und gemeinsames Musizieren helfen, Strukturen wahrzunehmen und soziale Kompetenzen zu entwickeln.

Im Vortrag von Linda Reisch geht es darum, wie wichtig eine frühe Ausbildung der Sinne für alles Lernen ist: darum, wie stark Musik die frühkindliche Entwicklung beeinflussen kann; darum, wie Musik sich mit allen Bildungsbereichen verknüpfen lässt und dadurch Kindern aus allen Schichten und kulturellen Milieus einen Weg in die Bildung ebnen hilft. Der Wissensstand der Entwicklungspsychologie, Medizin und Neurobiologie wird hier ebenso einbezogen wie ein Blick in die Zivilisationsgeschichte. Schließlich werden Überlegungen angestellt, wie aus den vielen Initiativen, die Musik im Kindergarten und in der Schule wieder etablieren wollen, eine flächendeckende Antwort für die Aus- und Weiterbildung der Lehrenden werden kann.

Liebe Freundinnen des Klosters, wir laden Sie herzlich ein, an diesem Frauengespräch am Donnerstag, dem 23. September, um 19.00 Uhr im Kloster Haydau, teilzunehmen, und freuen uns auf Ihr Kommen und eine rege Diskussion zu diesem aktuellen Thema.

Mit herzlichen Grüßen

Dorothea Becker-Puhl,
Ilona Braun,
Uta Meurer,
Waltraut Schmelz,
Dr. Ulrike Schnell

Jahrgang 1950. Studium der Germanistik und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Berlin. Tätigkeiten in Universitätsund Wissenschaftsverwaltung, in Politik und Kulturpolitik. 1990 bis 1998 Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main.

Seitdem freiberufliche Kultur- und Bildungsberatung: Projektkoordinatorin von McKinsey bildet. Projektinitiative „Kinder zum Olymp – Ästhetische Bildung für Kinder und Jugendliche“ der Kulturstiftung der Länder. Arbeiten für das Kulturwissenschaftliche Institut Essen, für den Arbeitskreis deutscher Kunsthandelsverbände, für das Land Rheinland-Pfalz, für die Klassik Stiftung Weimar. Lehraufträge für Stadtsoziologie an der Frankfurter Goethe-Universität. Beratung für den Bauhaus-Kindergarten Weimar. Projektleitung für die wissenschaftliche Begleitung des Musikkindergartens Berlin.

Derzeit: Lehrauftrag für Theater- und Orchestermanagement, speziell: Ästhetische Bildung an der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Projektleitung Fernstudiengang Musikalische Weiterbildung für Erzieherinnen für die Bürgerstiftung Citoyen mit der Universität Lüneburg und der Frankfurter Musikhochschule.

Geschäftsführerin des Musikkindergartens Berlin, einer Initiative von Daniel Barenboim. Projektleitung im Auftrag der PwC-Stiftung für vier Module, welche die Idee des Musikkindergartens in die Fläche übertragen helfen sollen.